Gefahr des Eintrags der Maul- und Klauenseuche ist weiterhin hoch
Erneuter MKS-Ausbruch innerhalb der EU: Veterinäramt des Landkreises appelliert an Klauentierhalter zu strikter Einhaltung und Verschärfung von Sicherheitsmaßnahmen
Biosicherheitsmaßnahmen in Tierbeständen müssen weiterhin strikt eingehalten als auch verstärkt werden. Darauf weist der Fachdienst Veterinär- und Lebensmittelüberwachung des Landkreises Ludwigslust-Parchim alle Klauentierhalter angesichts des jüngsten Ausbruchs der Maul- und Klauenseuche (MKS) in Ungarn hin. Die aktuelle Situation erfordere ein besonderes Bewusstsein für das Risiko eines Seucheneintrags in die Tierbestände und somit eine konsequente Umsetzung der bestehenden Sicherheitsvorkehrungen.
Zu wichtigen Maßnahmen gehören unter anderem die Überprüfung und Sicherstellung der Einhaltung entsprechender Schutzmaßnahmen bei Tiertransporten. Zum Schutz der eigenen Tierbestände sollte vor Befahren von Tierhaltungsgeländen eine wirksame Reinigung und Desinfektion der Räder von Transportmitteln erfolgen und zudem sichergestellt sein, dass die Transportfahrzeuge im Vorfeld fachgerecht gereinigt und desinfiziert wurden. Dies ist auch vor dem Hintergrund zu berücksichtigen, dass Tiertransporte empfänglicher Tierarten nach Ungarn bisher nach wie vor möglich sind. Es sollte sichergestellt werden, dass keine kontaminierten Materialien oder Erreger in die Bestände gelangen können. Der Zugang zu den Beständen sollte weiterhin strikt kontrolliert und dokumentiert werden, insbesondere in Bezug auf Fahrzeuge und Personen, die außerhalb des Betriebs unterwegs waren. Alle Mitarbeiter sollten regelmäßig über das aktuelle Ausbruchsgeschehen und die Risiken eines Erregereintrags (u.a. menschenverursacht durch Urlaub, Familie in derzeitigen Ausbruchsregionen, Transporte) informiert werden. Schulungen der Mitarbeiter in Bezug auf die Biosicherheitsmaßnahmen und eine Sensibilisierung für die Dringlichkeit von deren Umsetzung werden als sinnvoll erachtet. „Nur durch konsequente Umsetzung aller Maßnahmen können wir gemeinsam verhindern, dass sich die Maul- und Klauenseuche weiter ausbreitet“, heißt es vom Fachdienst Veterinär- und Lebensmittelüberwachung.
Die Maul- und Klauenseuche ist eine hochansteckende Viruserkrankung bei Klauentieren (Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine). Auch viele Zoo- und Wildtiere können an MKS erkranken. International gelten für die Verhütung und Bekämpfung der MKS sehr strenge Regeln. Es gibt keine Behandlungsmöglichkeit für erkrankte Tiere. Ist in einem Betrieb auch nur ein Tier erkrankt, müssen alle Klauentiere getötet und unschädlich beseitigt werden. Die MKS ist eine reine Tierseuche und nicht auf den Menschen übertragbar.
Für weitere Informationen und Unterstützung steht der Fachdienst Veterinär- und Lebensmittelüberwachung des Landkreises jederzeit zur Verfügung. Kontaktadressen und weitere Informationen zur MKS unter www.kreis-lup.de/mks