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Datum: 19.12.2024

Vom Deutschen Museum München nach Plau am See: Eine technische Rarität kehrt zurück

Alban’sche Dampfmaschine von 1839 wird künftig das Burgmuseum bereichern / Unterstützung durch Ostdeutsche Sparkassenstiftung gemeinsam mit der Stiftung der Sparkasse Mecklenburg-Schwerin ermöglicht Umzug und Museumserweiterung

Die Alban'sche Dampfmaschine von 1839 kommt zurück nach Plau am See. Möglich wird dies durch die Unterstützung der Ostdeutschen Sparkassenstiftung und der Stiftung der Sparkasse Mecklenburg-Schwerin. Eine entsprechende schriftliche Förderzusage überreichte heute (19.12.2024) Patricia Werner, Geschäftsführerin der Ostdeutschen Sparkassenstiftung, gemeinsam mit Landrat Stefan Sternberg, Vorsitzender des Beirates der Stiftung der Sparkasse Mecklenburg-Schwerin, an den Vorsitzenden des Plauer Heimatvereins, Dieter Ehrke, als Träger des dortigen Burgmuseums.

Die Hochdruck-Dampfmaschine trieb bis 1900 Textilmaschinen in einer Tuchfabrik in Plau am See an und war eine der ersten Hochdruck-Dampfmaschinen in Europa. Als herausragendes Beispiel der Technikentwicklung befand sich diese Rarität dann für mehr als 100 Jahr in einer Dauerausstellung im Deutschen Museum in München. Derzeit, nach Neukonzeption des Deutschen Museums, lagert die Maschine mit der Inventarnummer 2341 im Depot.

Auf Basis einer Dauerleihgabe kann das imposante Gerät nun, dank Förderung durch die Ostdeutsche Sparkassenstiftung gemeinsam mit der Stiftung der Sparkasse Mecklenburg-Schwerin, nach Plau am See transportiert und dort neuer Anziehungspunkt im Burgmuseum werden. Um sie im Burgmuseum zeigen und die dafür notwendigen klimatischen Anforderungen der Maschine gewährleisten zu können, soll ein zentraler Raum dafür umgebaut werden. Durch die Einrichtung eines externen Antriebs soll es zudem möglich werden, die Funktionsweise der Dampfmaschine zu veranschaulichen. Auch außerhalb der Öffnungszeiten des Museums wird sie durch ein neues Außenfenster zu sehen sein.

Schon jetzt erfreut sich das Burgmuseum regen Interesses von jährlich mehr als 10.000 Besucherinnen und Besuchern aller Altersgruppen. Aktuell kann vor Ort ein maßstabgetreu verkleinertes Modell dieser Maschine besichtigt werden. Mit Ausstellung des Originals, auch Alban’scher Maschinentempel genannt, rechnen die Mitglieder des Plauer Heimatverein mit einer erheblichen Steigerung der Attraktivität ihres Museums. Plaus Bürgermeister Sven Hoffmeister unterstützt das Vorhaben, er verweist auf die heute schon überregionale Bedeutung des Burgmuseums und die Einzigartigkeit der Alban’schen Dampfmaschine. Das sei für die Stadt und die Tourismusregion Plau am See sowie den Landkreis eine echter Attraktivitätsgewinn.

Über Dr. Ernst Alban und seine Hochdruck-Dampfmaschine: In seinem Buch „Kraftmaschinen. Von der Muskelkraft zur Gasturbine“ beschreibt Karl Allwang die Bedeutung der von Dr. Ernst Alban in der Eisengießerei und Maschinenbauanstalt Güstrow entwickelten Maschine: Im Wettbewerb zwischen Nieder- und Hochdruck-Dampfmaschine, der sich Mitte des 19. Jahrhunderts abspielte, bevorzugte Alban von Anfang an das Hochdruck-Prinzip. Er dachte, mit den langsam laufenden Maschinen sei eine Drehbewegung am besten über einen schwingenden Zylinder zu erreichen. Der Kolben greift direkt an der Kurbel an und bewegt das Schwungrad. Der Dampf erhitzte jedoch die Zylinderlager so stark, dass es zum Stillstand der Maschine kommen konnte. Alban hängte deshalb den Zylinder in einen großen stählernen Rahmen. Dadurch wurde eine bessere Wärmeableitung erreicht.

Der 1791 in Neubrandenburg geborene Ernst Alban gilt als der bedeutendste mecklenburgische Dampfmaschinenkonstrukteur. Er wirkte nach Studium, Promotion und Arbeit als Arzt und Privatdozent in Rostock von 1838 bis 1841 als Maschinenfabrikant in Güstrow und nachfolgend in Plau am See. Dort wurde ihm 1841 die Ehrenbürgerwürde verliehen. Alban verstarb 1856 in Plau am See.

Links zum Thema:

Hochdruck-Dampfmaschine von E. Alban

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