Ahnenforschung und die ehemaligen Kreismeldekarteien
Geburtsdaten, Adressen und Familiendaten: Diese und weitere Informationen findet man auf den Karteikarten der ehemaligen Kreismeldekarteien. Diese wurden polizeilich geführt und sind heute nicht öffentlich einsehbar: aufgrund des Datenschutzes. Denn es finden sich auch Informationen zu Ausreisen, Waffenscheinen und polizeilichen Vermerken wie Vorstrafen, Haftstrafen und illegaler Auswanderung.
Überwiegend werden die Karten – genauer gesagt die Informationen, die sich auf ihnen befinden –angefragt, um Vorfahren und Verwandte zu finden. Viele Anfragen beziehen sich darauf, woher die Familie vor Generationen hergezogen ist, oder sie benötigen einen Nachweis der Nationalität der Eltern. Im Vergleich zu privaten Anfragen interessiert Erbenermittler, Rechtsanwälte und andere Ämter eher, ob es noch Nachfahren von verstorbenen Personen gibt.
Generell recherchieren wir nach den uns mitgeteilten Daten: Name, Vorname, Geburtsdaten und letzter im Kreis befindlicher Wohnort.
Manche Faktoren erschweren jedoch die Suche.
Nicht erwerbstätige Minderjährige hatten oft noch keine eigene Karte und waren nur bei den Eltern mit aufgeführt, wobei auch dies nicht immer der Fall ist. Denn mit der Zeit änderte sich auch immer mal wieder der Aufbau der Karten und so fehlt vor allem bei den älteren Karten oft die Angabe zu Kindern.
Dadurch müssen alle Karten mit passendem Nachnamen zum jeweiligen Altkreis durchsucht werden, wobei darauf geachtet wird, ob unter „Eltern“ die richtigen Namen genannt werden. Bei seltener auftretenden Namen ist dies schnell getan, doch bei „Schmidt“ und „Meyer“ dauert die Suche länger. Haben die Eltern außerdem häufig vorkommende Vornamen und sind deren Geburtsdaten nicht benannt, muss auf die Adressen geschaut werden, um zu sagen, ob es sich um die richtige „Marie Meyer“ handelt.
Geführt und aktualisiert wurden die Karteien zu den Altkreisen ungefähr von 1948 bis 1992 und sind heute, im Landkreis Ludwigslust-Parchim, wie folgt aufgestellt:
Standort Parchim |
Standort Ludwigslust |
Parchim Lübz Sternberg Schwerin Land, teilweise* |
Ludwigslust Hagenow |
*Zu dem Bereich Schwerin Land befinden sich lediglich die Karten derer, die nach 1992 noch in Schwerin wohnhaft waren in unserem Bestand. Die Nebenkarteien (vor 1992 verzogene bzw. verstorbene) wurden an die jeweiligen Ämter übergeben (zum Beispiel das Amt Crivitz)
Abgesehen von der digitalen Kartei zu Ludwigslust sind alle Karten in physischer Form vorhanden. Hier wurde nach Altkreisen aufgeteilt und dann in Haupt- und Nebenkartei. In der Hauptkartei befinden sich die bis circa. 1992 noch im Altkreis lebenden Personen und in der Nebenkartei die Verstorbenen und Verzogenen. Diese Unterscheidung ist wichtig, da sie die Zahl der möglicherweise zutreffenden Karten eingrenzt. Aber auch, da die Karten oft nach 20 Jahren vernichtet wurden. Teilweise finden sich jedoch auch Karten, die schon längst hätten vernichtet werden sollen. Deswegen suchen wir auch bei weit zurückliegendem Verzug oder Sterbe- bzw. Geburtsdatum trotzdem nach den Personen, auch wenn die Trefferwahrscheinlichkeit gering ist.
Heute werden die Karten natürlich nicht mehr vernichtet, da sie ein wichtiger Anhaltspunkt für die verschiedensten Anfragen sind. Vor allem die Ahnenforschung wäre ohne die Kartei sehr schwierig, was sie teilweise auch mit der Kartei ist.
Sollten auch Sie die Spur Ihrer Ahnen verfolgen, nehmen wir Ihre Anfragen gerne entgegen.
Anm.: Für Recherche und Bearbeitungen fallen Gebühren laut Gebührensatzung an. Für Geburten- und Sterberegister sind die jeweiligen Standesämter zuständig.
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